Aller Anfang ist doch einfach

1. Sammeln

a) Sammle alle Daten und Geschichten zu deiner Familie, deinen Eltern, Großeltern. Diese Daten sind sicher in einem Ordner vorhanden, wie z.B. Fotos (unbedingt beschriften), Geburts-, Tauf-, Heiratsurkunden, andere Dokumente, Sterbebescheinigungen, Ahnenpässe, Zeitungsausschnitte (kennzeichnen).

b) Sammle alle Daten deiner näheren Verwandten; entweder durch Gespräche oder verschicke Briefe mit vorbereiteten Formularen. Solche Formulare findest du z.B. bei GenWiki (siehe Punkt 8). Vergiss nicht zu fragen, wer vielleicht selber schon (s)einen Stammbaum erstellt hat. Vermerke die Quelle der Unterlagen. Das hilft bei der späteren Bereinigung von Differenzen in den Daten.

2. Ordnen

Lege für jede Person ein Stammblatt an. Mit mindestens Name, Geburts-, Heirats-, gegebenenfalls Todesdatum, den jeweiligen Ort, sowie Partner und Kinder incl. Geburtsdaten, und - später wichtig - Quelle der Daten. Gib jedem Stammblatt und damit jeder Person eine eindeutige Nummer.

3. Archivieren

Führe ein Ahnenverzeichnis oder einen Stammbaum, um einen Überblick zu erhalten.

4. Besuche deine näheren Verwandten

Nimm dir Zeit für die Gespräche. Kopiere Urkunden, Bilder (Beschriften!) und andere Unterlagen. Dazu eignet sich hervorragend eine Digitalkamera – heutzutage kann das auch jeder mit seinem Handy machen.

5. Weitere Quellen

Beinahe alle Pfarrmatriken, die älter als 100 Jahre sind, wurden heute bereits digitalisiert und können im Internet ONLINE über verschiedene Plattformen abgerufen werden. Für jüngere Daten muss man die jeweiligen Pfarrämter und Standesämtern direkt anfragen. Aus Datenschutzgründen erhält man jedoch nur Auskünfte, wenn man selbst direkt mit den angefragten Personen verwandt ist. Viele solche Ämter können auch telefonisch, per E-Mail oder per Brief um Daten gebeten werden. Wichtig: Du solltest alle verfügbaren Daten über die gesuchten Personen mitbringen! Weitere Quellen sind die verschiedenen Archive der Länder, Gemeinden und Klöster, die Mormonen, das Internet, Ahnenforscher-Foren.

6. Suche Gleichgesinnte

Diese findest du in diversen Genealogieforschervereinen wie zum Beispiel der IGAL.

7. Computer

Sie ersetzen den Aktenschrank und bieten mit einem speziellen Genealogie-Programm hohen Komfort. Es lassen sich Dateien mit Geschichten und Fotos zu den einzelnen Personen verknüpfen. Beliebige Ausdrucke zu Ahnentafeln, Stammbäumen und Namenslisten sind möglich. Heute verwendet jedes Genealogieprogramm den GEDCOM-Standard, so dass die Daten jederzeit übertragen werden können und sich Forscher miteinander austauschen können.

IGAL-Mitglieder verwenden eine Vielzahl verschiedener Programme, die sowohl Offline als auch Online verwendet werden können - unter anderem HEREDIS, GES2000, Legacy, TNG, Ahnenblatt, AGES 2.0, MacStammbaum, FamilySearch, MyHeritage und Ancestry.

8. Erfassungsformulare

Eine Reihe von Vordrucken für die Aufnahme von genealogischen Daten sind im GenWiki verfügbar.

Begriffe

Wie jede Wissenschaft hat auch die Genealogie spezielle Begriffe und Definitionen. Hier einige, denen du immer wieder begegnen wirst.

Genealogie
Fachbegriff für Familiengeschichtsforschung (auch Familienkunde oder Ahnenforschung) und bezeichnet die auf der Abstammung beruhenden Zusammenhänge zwischen Menschen.
Stammbaum (Stammtafel)
Zeigt die Nachkommen gleichen Namens einzelner Familien, die von einem gemeinsamen Stammvater abstammen.
Nachfahrentafel
Wird auch die weibliche Linie in einem Stammbaum dargestellt, ist es eine Nachfahrentafel.
Ahnentafel
Zeigt die Vorfahren einer Person (dem Proband) über mehrere Generationen.
Familiengeschichte
Zeigt das Leben und Wirken und die soziale Stellung der Familienangehörigen über Generationen anhand von Dokumenten, Fotos etc.

Kurzzeichen

* Geboren
~~ Getauft
+ Gestorben
x Gefallen
oo Verheiratet
o verlobt
oIo geschieden
o-o nicht eheliche Verbindung
IIooI Anzahl Ehen

Die Rotkel Textwerkstatt hat eine sehr nützliche Liste von Tastenkürzeln für genealogische Symbole zusammengestellt.